Aufgrund der langen Wartezeiten des Gesundheitssystems möchtest du wahrscheinlich direkt beim richtigen Ansprechpartner landen und nicht lange umsonst warten und dann nach einem Termin sofort weiter geschickt werden. Insbesondere Psychotherapeuten sind leider häufig nur sehr schlecht zu erreichen, haben keine Webseite und sind generell eher schwerer zu finden. Aber brauche ich jetzt wirklich einen Psychotherapeuten?
Nicht unbedingt. Nicht bei jedem psychischen Problem ist direkt der Psychotherapeut die richtige Adresse. Gerade im Kinder- und Jugendbereich gibt es verschiedene andere Unterstützungsmöglichkeiten, die auch in Betracht gezogen werden sollten.
Aber Sabrina, ich weiß doch noch gar nicht, was jetzt ein Psychotherapeut macht. Keine Sorge dazu kommen wir gleich. Ich möchte dich nur darauf aufmerksam machen, dass es noch andere wichtige Ansprechpartner im Gesundheitssystem gibt.

Was ist ein Psychiater?

Ein Psychiater hat Medizin studiert und ist also vom Grundberuf her ein Arzt. Der Facharzt für Psychiatrie beziehungsweise Kinder- und Jugendpsychiatrie ist also ein Arzt, der sich auf psychische Krankheiten spezialisiert hat. Das ist genauso wie der Orthopäde, sich auf die Behandlung von Störungen des Bewegungsapperats spezialisiert hat oder der Lungenfacharzt (Pneumologe) sich auf die Erkrankungen im Zusammenhang mit der Lunge spezialisiert hat.
Psychiater bieten dann also in den meisten Fällen keine Psychotherapie an. Um eine Richtlinienpsychotherapie, auch häufig Gesprächspsychotherapie genannt, anzubieten, müssen die Ärzte nach ihrem Studium noch eine Ausbildung zum ärztlichen Psychotherapeuten machen.
Im Erwachsenenbereich sind Psychiater also zumeist eher für die medikamentöse Behandlung von psychischen Erkrankungen zuständig. Im Kinder- und Jugendbereich gibt es eine Besonderheit: die Kinder- und Jugendpsychiater können sich nur im Rahmen einer sozialpsychiatrischen Praxis niederlassen und arbeiten hierbei zumeist in einem Team zusammen mit Psychologen, Pädagogen und anderen vergleichbaren Berufsgruppen. Die Aufgaben einer sozialpsychiatrischen Praxis sind etwas anders als im Erwachsenenbereich. Die Hauptaufgabe einer sozialpsychiatrischen Praxis ist die Diagnostik von psychischen Störungen und die anschließende Beratung und Empfehlung der geeigneten Hilfemaßnahmen.
Einige Praxen bieten auch tiefergehende beratende Gespräche und manchmal auch Psychotherapie an. Das ist aber von Praxis zu Praxis unterschiedlich und sollte bei Bedarf auch angefragt werden.

Was ist ein Psychologe?

Der Begriff des Psychologen wird ganz häufig verwechselt mit dem Psychotherapeuten. Ich glaube das ist eine der häufigsten Fragen, die ich nach meinen Studium beantworten musste. Was ist denn jetzt ein Psychologe und was ist ein Psychotherapeut und wo ist da der Unterschied?
Wenn du an den Psychologen denkst, dann hast du wahrscheinlich den Menschen auf seiner Couch und dem Klemmbrett im Kopf, dem andere Menschen ihr Herz ausschütten. Das ist aber gar nicht der Psychologe, sondern der Psychotherapeut. Als Psychologe darf ich gar keine Psychotherapie machen, da ich keine Heilkundeerlaubnis (Approbation) habe. Ich darf auch keine psychischen Diagnosen stellen oder anderweitig therapeutisch arbeiten. Psychologen sind eher in anderen Bereichen vertreten. Um als Psychologe psychotherapeutisch arbeiten zu wollen, benötigt man eine weitere Ausbildung im Anschluss an das Studium.
Nach dem Abschluss eines 3- bzw. 5-jährigen Psychologiestudiums (Master oder Diplom) darf man sich offiziell Psychologe nennen. Psychologen arbeiten in ganz verschiedenen Bereichen. So sind wir als Psychologen häufig im Personalwesen, in Beratungsstellen, in der Werbung und Marketing, in der Forschung, als Schulpsychologen in der Bildung und in der Gesundheitsversorgung in Unternehmen vertreten. Der Beruf des Psychologen ist sehr vielfältg und die verschiedenen Bereiche unterscheiden sich zumeist sehr stark.

Was ist ein Psychotherapeut?

Im Gegensatz zum Psychologen hat der Psychotherapeut eine Heilkundeerlaubnis (Approbation) erhalten. Diese Approbation erhält man, indem man nach einem Studium der Psychologie noch eine drei bis fünfjährige Ausbildung dranhängt. Eine Ausnahme davon sind aktuell die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, denn diese haben nicht unbedingt Psychologie studiert. Auch Pädagogen, Erziehungswissenschaftler und ähnliche haben die Möglichkeit nach ihrem Studium, die Ausbildung zum Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zu machen. Psychologischer Psychotherapeut für Erwachsene kann man aber nur als Psychologe werden.
Der Psychotherapeut ist also eine Weiterbildung des Psychologen. Als Psychotherapeut darf man Richtlinienpsychotherapie mit den Krankenkassen abrechnen und auch Diagnosen stellen. Der Psychotherapeut darf aber im Gegensatz zum Psychiater keine Medikamente verschreiben, da sie keine Ärzte sind. Deswegen arbeiten die Psychotherapeuten häufig mit Psychiatern zusammen, wenn zusätzlich zu einer Gesprächstherapie noch Medikamente notwendig sind.
Jedoch ist nicht jeder Psychotherapeut gleich ausgebildet. Es gibt unterschiedliche Schwerpunktsverfahren bzw. therapeutische Richtungen, die die Psychotherapeuten vertreten. Da gibt es die kognitive Verhaltenstherapie, die Tiefenpsychologe, die Psychoanalyse und die systemische Therapie.
Einen Psychotherapeuten zu finden ist zumeist nicht so einfach, denn die Wartezeiten auf einen Therapieplatz sind sehr lange. Eine kleine Unterstützung zur Suche eines Psychotherapieplatzes und eine genauere Erklärung über die einzelnen Therapieverfahren findest du in meinem Guide durch das Gesundheitssystem.

Psychiater vs. Psychologe vs. Psychotherapeut

Ich hoffe es ist ein bisschen klarer geworden, dass auch wenn diese drei Begriffe sehr ähnlich klingen, sie definitiv verschieden sind. Du solltest dich also unbedingt informieren bevor du dich irgendwo auf eine Warteliste setzen lässt, um unnötige Wartezeiten und Enttäuschungen zu vermeiden.
Kurz nochmal zusammengefasst für dich: Der Psychologe hat also ein Psychologiestudium gemacht und darf nicht therapeutisch arbeiten. Er arbeitet zumeist in ganz verschiedenen Bereichen und ist eher weniger in Psychiatrien zu finden. Der Psychotherapeut hat nach dem Psychologiestudium noch eine Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht und hat durch eine Approbation auch die Möglichkeit therapeutisch zu arbeiten und darf jedoch keine Medikamente verschreiben. Der Psychiater hingegen hat Medizin studiert und sich nach dem Studium auf die Behandlung von psychischen Störungen spezialisiert und darf als Arzt auch Medikamente verschreiben. Psychiater bieten aber zumeist keine Gesprächspsychotherapie an.
Du siehst schon gerade im Gesundheitssystem gibt es viele Unterschiede und Besonderheiten. Wenn du weitere Unterstützung auf dem Weg zu mehr Unterstützung für dich und dein Kind finden möchtest. Lass uns kennenlernen. Ich helfe dir auf deiner individuellen ADHS-Reise. Buche dir jetzt direkt dein virtuelles, unverbindliches und kostenloses Kennenlernen. Ich freue mich schon dich kennenzulernen!

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