Vielleicht kennst du diese Gedanken:
„Ich kann mich doch nicht trennen – mein Kind braucht Stabilität!“
„Mit ADHS ist das doch sowieso alles schon anstrengend – wie soll das denn erst alleine gehen?“
„Ich halte lieber noch durch, bis… irgendwann… vielleicht… alles besser ist.“

Wenn du solche Gedanken kennst: Du bist damit nicht allein.

Und ich möchte dir heute sagen:
Ja, Trennung ist auch mit ADHS möglich.
Ja, es wird holprig sein.
Aber: Es gibt Wege, wie ihr diese neue Lebensphase gestalten könnt, ohne dass du dich komplett aufgeben musst – und ohne, dass dein Kind daran zerbricht.

Warum sich Trennung mit ADHS oft noch schwerer anfühlt

Eltern von Kindern mit ADHS haben oft das Gefühl, dass der Alltag sowieso schon am Limit läuft. Und in einer Trennung kommen dazu:

  • Schuldgefühle

  • Angst, das Kind zu überfordern

  • Sorge, dass die Strukturen komplett wegbrechen

  • Zweifel, ob man „das alleine hinkriegt“

Diese Ängste sind vollkommen verständlich.
Doch die Wahrheit ist: Viele dieser Sorgen kennen auch Eltern ohne ADHS-Kind.
Die Unsicherheiten fühlen sich nur bei ADHS oft noch größer an, weil der Alltag sowieso schon ein Tanz auf dem Drahtseil ist.

Was du wissen solltest:

Kinder mit ADHS verkraften Trennung nicht schlechter – aber anders

Wichtig zu wissen:
Kinder mit ADHS verkraften Trennung nicht per se schlechter.
Aber: Sie brauchen oft ein bisschen mehr Unterstützung, Struktur und liebevolle Wiederholungen, um sich in der neuen Situation sicher zu fühlen.

Und: Sie spüren sehr genau, wenn Mama oder Papa sich im Inneren längst getrennt haben, aber im Außen noch „alles zusammengehalten“ wird.
Authentische, ehrliche, zugewandte Eltern – auch getrennt – sind oft stabiler als ein Paar, das sich zerreißt, aber offiziell noch zusammenbleibt.

Erste kleine Schritte, um dein Kind in der Trennungszeit zu begleiten

  1. Ehrliche, kindgerechte Gespräche führen

    • Sag deinem Kind klar, was passiert – ohne Schuldzuweisungen.

    • Erkläre, was bleibt (Mama bleibt Mama, Papa bleibt Papa), was sich verändert (zwei Wohnungen, zwei Betten etc.).

    • Gebe deinem Kind die Sicherheit, dass sich nicht alles verändert!
    • Wiederhole diese Informationen immer wieder – Kinder mit ADHS brauchen oft mehrere Schleifen, bis die Infos „sitzen“.

  2. Gefühle aushalten – auch wenn sie heftig sind

    • Dein Kind darf wütend, traurig, verwirrt sein.

    • Gib den Gefühlen Raum, ohne sie wegzuwischen („Es ist doch alles gut…“).

    • Auch deine eigenen Gefühle dürfen da sein – du bist ein Vorbild im Umgang damit.

  3. Stabile, kleine Rituale schaffen

    • Egal wie das Modell aussieht: Schafft kleine, verlässliche Rituale in beiden Haushalten (gleiche Kuscheltiere, Abendrituale, Feste…).

    • Rituale helfen Kindern mit ADHS, Übergänge besser zu verkraften.

  4. Akzeptiere, dass es Chaos geben wird

    • Der Start wird holprig sein.

    • Es wird Rückschritte geben.

    • Dein Kind wird vielleicht vermehrt Verhaltensauffälligkeiten zeigen – das ist oft Ausdruck von Unsicherheit, keine „Verschlechterung“ des ADHS.

 

Der neue Alltag – wie kann der mit ADHS aussehen?

Auch wenn es sich am Anfang unmöglich anfühlt:
Der Alltag nach der Trennung darf sich entwickeln.
ADHS braucht klare, aber flexible Strukturen.
Und die dürfen in beiden Haushalten unterschiedlich aussehen – wichtig ist, dass es in sich stimmig ist. Als getrennte Eltern müsst ihr nicht immer einer Meinung sein in der Erziehung. Die Kinder können sehr gut unterscheiden, welche Regeln wo gelten und manchmal tun veränderte Strukturen und Routinen auch gut.

Möglichkeiten, den neuen Alltag zu gestalten:

  • Gemeinsame Absprachen zwischen den Eltern (so viel wie möglich, so wenig wie nötig – Überregulation stresst oft zusätzlich). Holt euch bei Bedarf Unterstützung von außen für solche Gespräche. Ihr seid zwar nicht mehr ein Paar, aber immer noch Eltern.

  • Eigene Rituale in beiden Haushalten (das stärkt die Sicherheit). Diese dürfen sich auch unterscheiden und passend für den jeweiligen Elternteil sein.

  • Dem Kind erlauben, beide Eltern zu lieben – ohne Loyalitätskonflikte.

  • Offene Kommunikation mit der Schule/ den Therapeut:innen – damit alle wissen, was los ist. Gerade zu Beginn der Trennung kann es sein, dass sich Symptome verstärken und es zu mehr Auffälligkeiten gibt, hierauf sollten die Bezugspersonen deines Kindes vorbereitet sein. Diese können dann dein Kind begleiten, unterstützen und das Veralten besser einordnen.

Fazit: Du darfst dich trennen – auch mit ADHS an Bord

Egal ob mit oder ohne ADHS: Trennung ist für Kinder eine Herausforderung.
Aber: Es ist eine, an der ihr als Familie wachsen könnt.
Dein Kind braucht keine perfekte Trennung.
Es braucht dich – als Elternteil, der ehrlich, liebevoll und präsent ist. Und der sich selbst erlaubt, nicht alles sofort richtig zu machen. Du musst nicht perfekt sein und darfst auch zeigen, dass die Trennung dir nicht leicht fällt.

Ich möchte dir sagen: Du bist keine Rabenmutter und kein Rabenvater, wenn du dich trennst.
Manchmal ist Trennung der erste Schritt zu einem gesünderen Familienleben – auch (und gerade) mit ADHS an Bord.

Wo bekomme ich Unterstützung?

Wenn du merkst, dass die Trennung und der neue Alltag mit deinem Kind und ADHS gerade zu viel wird – du nicht weiterweißt oder einfach jemanden brauchst, der dich wirklich versteht und begleitet, dann bist du bei mir genau richtig.

Melde dich gerne für mein Elterncoaching an. Gemeinsam finden wir Wege, wie du deinen Familienalltag leichter und liebevoller gestalten kannst – auch in herausfordernden Zeiten.

Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Ich begleite dich Schritt für Schritt mit Herz, Erfahrung und praktischen Lösungen.

Schreib mir jetzt und wir schauen gemeinsam, wie ich dich und deine Familie unterstützen kann.

© 2025 Timo Therapiefuchs | 
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